Spätbarockes Votivkreuz

Frommes Gelübde gegen die Viehseuche

Die Überreste eines Votivkreuzes aus dem 18. Jahrhundert stammen vom Sockel einer größeren Kreuzigungsgruppe, deren Errichtung 1763 von den Bürgern katholischen Glaubens aus Gau-Odernheim und Bechtolsheim gemeinsam gelobt wurde. Bittprozessionen auf den Petersberg sollen eine in der ganzen Region grassierende Seuche beim gehörnten Vieh abgewendet haben. Für diese erwiesene Gnade wurde über der Apsis der Kirchenruine 1772 ein hölzernes Kreuz auf steinernem Sockel erbaut. Unter dem gekreuzigten Heiland waren Statuen des Heiligen Petrus und des Heiligen Wendelinus angeordnet.

Gemeinsame Gefahrenabwehr

Die lateinische Inschrift lautete: OB LUEM INTER PECORA CORNUTA ODERNHEIMENSES ET BECHTOLSHEIMENSES EXSTRUXERE FACIENDUM CARAVERUNT.

Übertragung: Wegen der Seuche beim gehörnten Vieh haben die Odernheimer und Bechtolsheimer für die Errichtung Sorge getragen. Bereits am Ende des 18. Jahrhundets wurde das Denkmal zerstört. Allerdings sind bis 1832 jährliche Prozessionen der katholischen Bürger beider Orte auf den Petersberg belegt um dort gemeinsame Bittgottesdienste zu feiern

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Beispiele barocker Kreuzigungsgruppen aus Rheinhessen